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eine weitere Schreibweise = Enzephalitozoon Cuniculi
Kurzform = E.Cuniculi  

Bei der Encephalitozoon Cuniculi handelt es sich um einen Protozoe*, eine obligat* intrazellulär* lebende Mikrosporidenart*

In einfachen Worten ausgedrückt:

Es ist ein einzelliges, pilzartiges Lebewesen, welches sich im Tier innerhalb von Zellen einnistet.

Dieser Parasit siedelt sich bevorzugt im zentralen Nervensystem (Gehirn, Rückenmark) sowie in Nieren an.
Ab einem bestimmten Zeitpunkt der Erkrankung werden vom befallenen Tier Sporen des Erregers über den Urin und den Kot ausgeschieden. So nehmen alle Tiere im gleichen Gehege die Erreger mit dem kontaminierten Futter auf, welches am Boden liegt. Der Erreger kann aber auch über die Atemwege (Nase/Lungen) aufgenommen werden. Ebenso wird er vom Muttertier auf die Jungtiere übertragen (die Übertragung erfolgt schon im Mutterleib über die Plazenta).

Es handelt sich bei der E. Cuniculi um eine Zoonose*, die Erreger befallen verschiedenste Säugetiere, z.B. Mäuse, Hamster, Ratten, Schafe, Schweine, Hunde etc.. Deshalb ist wichtig, dass alle befallenen Tiere von anderen Tieren isoliert werden.
Auch der Mensch kann sich anstecken, wenn er selbst stark erkrankt ist oder eine Immunschwäche vorliegt usw.

Deshalb ist bei dem Verdacht auf E. Cuniculi unbedingt ein Tierarzt aufzusuchen, damit die Tiere getestet werden können. Nur durch eine sofortige Behandlung können massivere Schäden am Nervensystem oder der Nieren verhindert werden!
Der Verdacht auf E. Cuniculi kann durch eine allgemeine labordiagnostische Untersuchung auf der Basis einer Blutprobe (Blutbild - Leukozyten, Erythrozyten, Hamatokrit, Hämoglobin) erhärtet bzw. abgeschwächt werden. Dabei sollten auch die Nierenwerte (Harnstoff, Kreatinin, Kalium) sowie Leberwerte (GOT) bestimmt werden. Sollte die Untersuchung positiv ausfallen,
kann man durch eine Spezialmethode die Sporen im Blut deutlich machen und lichtmikroskopisch erkennen, somit ist ein direkter Erregernachweis mit einem aussagekräftigen Testergebnis sicher.
Grundsätzlich ist eine Behandlung der E. Cuniculi immer sinnvoll. Oft wird bei den Tieren in den ersten Tagen der Behandlung zunächst eine ein– bis zweitägige Verschlechterung gezeigt, besonders im Falle von Lähmungen der Hinterextremitäten, so dass es zusätzlich zu Lähmungen der Vorderextremitäten kommen kann. Die meisten Tiere zeigen vom dritten oder vierten Tag an eine deutliche Verbesserung ihres Gesundheitszustandes und sind häufig nach einer Woche wieder frei von Symptomen.
Je früher die Erkrankung erkannt wird und je früher die Therapie einsetzt, umso besser ist der Therapieerfolg.
Eine vorbeugende Maßnahme – wie etwa eine Impfung - gibt es bislang leider nicht.
 
Therapie
Die Therapie der E. Cuniculi - Infektion besteht aus der Gabe von:
-               Antibiotika
-               entzündungshemmenden Mitteln
-               Vitamin-B-Komplex
-               Fenbendazol (10%-ige Suspension: 0,2 ml/kg KM) über 3 - 4 Woche
-               Infusionen
Sollte sich trotz der Therapie das Krankheitsbild weiterhin drastisch verschlechtern und insbesondere die enzephalitisbedingten* Symptome zunehmen, ist die Aussicht auf Besserung sehr schlecht wäre aus Tierschutzgründen eine Euthanasie* abzuwägen.
 
 
Symptome/Krankheitsbild
 
 
Es gibt beim Kaninchen drei unterschiedliche Stadien der Erkrankung:

 
1. akuter Krankheitsverlauf
 
Der akute Krankheitsverlauf ist gekennzeichnet durch unterschiedliche Krankheitsbilder, die lange Zeit nicht als zur gleichen Krankheit zugehörig erkannt wurden:
 
-          eine plötzlich auftretende Kopfschiefhaltung (Torticollis) häufig in Kombination mit einem krampfartigen Rückwärtsbiegen des Kopfes (Opisthotonus) bedingt durch Gehirnentzündung (Enzephalitis) und/oder einer Entzündung der Hirnhäute (Meningitis)
und/oder
-         Nierenentzündungen mit dem klinischen Bild einer übermäßigen Wasseraufnahme sowie eines gesteigerten Harnabsatzes  
und/oder
-         Lähmungen der Hinterextremitäten sowie zum Teil auch der Vorderextremitäten.


2. chronische Infektion
 
-        ohne deutliche Krankheitszeichen
 
3. chronischer Krankheitsverlauf
 
-          je nach Ausmaß der akuten Krankheitsphase, den Nieren- bzw. den ZNS- Schäden bleiben die Kaninchen in der Regel chronisch infiziert.
-           Nach neusten Studien wird aber auch eine klinische Heilung in Höhe von 55% beschrieben. Es bleiben aber trotzdem gelegentlich Bewegungsstörungen nach der akuten Infektion zurück.
-          In seltenen Fällen treten plötzlich aber auch Todesfälle auf.
 
 
 

* Protozoe = 
ein einzelliges Lebewesen
* obligat = 
zwingend unerlässlich 
* iIntrazellulär = 
innerhalb einer Zelle, im inneren einer Zelle
* Mikrosporidenart = 
Pilzart, Pilzgattung 
* Zoonose = 
zoon = Lebewesen und nosos=Krankheit bedeutet:
Krankheiten oder Infektionen die von Mensch zu Tier oder von Tier zu Mensch übertragbar sind.
* Enzephalitis =
Gehirnentzündung
* Euthanasie =
Sterbehilfe

 

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